Das Coronavirus hat mittlerweile auch Südafrika erreicht. Mit 240 Infizierten (Stand 22.03.2020) und bislang 0 Todesfällen, ist die Situation vor Ort zwar wesentlich weniger dramatisch als in Europa, aber dennoch werden auch in weiten Teilen Südafrikas ähnliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Seit vergangener Woche sind etwa in Pretoria und Umgebung die meisten Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen. Da die meisten Schüler*innen in den Townships der Region weder über die notwendigen Endgeräte, geschweige denn über ausreichendes Datenvolumen verfügen, kann in der Regel auch kein Online-Unterricht stattfinden.
Dennoch sind die aktuellen Schulschließungen für viele Schüler*innen, z.B. aus Ga-Rankuwa oder Mabopane, letztlich von Vorteil. Etliche von ihnen besuchen nämlich Schulen in Pretoria, die sie bis zum vergangenen Jahr per Bahn erreichten. Im Dezember wurden jedoch auf der besagten Strecke die kupfernen Oberleitungen gestohlen, sodass seither Pretoria für die meisten nur noch per Taxi zu erreichen ist. Die Taxikosten liegen jedoch um ein Vielfaches über dem Preis für ein Bahnticket, was für etliche Kinder und Jugendliche de facto das Ende des regelmäßigen Schulbesuchs bedeutete. Betroffen waren hiervon auch Cloudia Amon (19) und ihre kleine Schwester Mashiko (7). Insbesondere für Cloudia war diese Situation tragisch, da sie sich derzeit auf ihr Matric (Abitur) vorbereitet. Wir sind deshalb als Verein aktiv geworden, um den beiden Mädchen auch weiterhin den Schulbesuch zu ermöglichen. Bis (mindestens) Ende der Osterferien sind nun die Schulen zwar geschlossen, allerdings werden laut eines SABC News Berichts von Mitte Februar die Reparaturen an der Bahnstrecke noch bis September dauern – die Coronakrise könnte dies sogar noch weiter verzögern. D.h. dass Cloudia und Mashiko voraussichtlich auch weiterhin auf Unterstützung aus Deutschland angewiesen sind. Wir danken schon jetzt allen, die dieses Anliegen mittragen!